MSS KunstGrafik

MSS Kunstgrafik Zum Schmökern vor nicht einmal allzu langer Zeit.
Lange bevor es frequenzmodulierte Raster gab, welcher es ermöglicht qualitativ hochwertige Kunstdrucke zu erzeugen, wurde ca. 1989 von dem österreichischen Reproduktionsunternehmen Raganitsch Ges.m.b.H. ein reprotechnisches Verfahren namens MSS-KunstGrafik entwickelt, womit der Offsetdruck eine Qualität erzielen konnte, welche bis dato nur mit wesentlich teureren und zeitaufwändigeren Verfahren wie dem Lichtdruck erreicht werden konnte. Selbst mit heutiger Technologie wie dem frequenzmodulierten Raster und Computer-to-Plate wird diese Qualität nur schwer erreicht.

Weltpremiere in der Wiener Secession
1991 wurde das neue Druckverfahren der Fachwelt zum ersten Mal vorgestellt. Vier namhafte Mitglieder der Wiener Secession – Gunter Damisch, Walter Eckert, Hubert Scheibl und Hans Staudacher – stellten Arbeiten zur Verfügung, welche als MSS-KunstGrafiken präsentiert wurden, um eine der wirkungsvollsten Anwendungsmöglichkeiten des damals neuen Systems zu zeigen. Der Vergleich zwischen Original und rasterlos gedruckter MSS-KunstGrafik zeigte, dass diese durch die neue Technik in Schärfe, Klarheit und Farbenspiel von den Vorlagen kaum mehr zu unterscheiden sind.

MSS-KunstGrafik zum Patent angemeldet
MSS (Multi Screen System) bot dem Künstler auch die Möglichkeit, Veränderungen auf dem Film bzw. der Druckplatte händisch vorzunehmen, und damit seinen MSS-KunstGrafiken zu Originalen zu machen. Die Patente für das im Grenzbereich zwischen Reproduktion und Original anzusiedelnde Verfahren wurden weltweit angemeldet.

Eigenschaften der MSS-KunstGrafiken
Die halbtonähnliche Umsetzung des MSS-Verfahrens wurde erstmals rasterloses Drucken im Offset ermöglicht, wodurch nicht nur die Farbbrillanz ausgezeichnet war, sondern kürzere Produktionszeiten und eine relativ günstige Fertigung ermöglicht wurden.

Die Vorteile von MSS gegenüber den damals möglichen Kunstdruckverfahren, wie z.B: dem Lichtdruck, waren enorm. Hohe Leuchtkraft der Farben, schärfere und bessere Detailzeichnung, Gleichmässigkeit der Exemplare sowie eine, von Umweltbedingungen, wie Luftfeuchtigkeit oder Temperatur, unabhängige Fertigung.

Für den Faksimiledruck konnte jedes beliebige Original, sowohl Aufsicht (Aquarell, Ölbild, Mischtechnik oder Foto) als auch Durchsicht, in jeder Ausführung verwendet werden.

Beliebig viele Farben möglich
Während man beim herkömmlichen Offsetdruck mit einem autotypischen Raster nur maximal 4 Farben übereinander drucken kann (Gefahr von Moirés), so konnte man beim MSS-Verfahren beliebig viel Farben übereinander gedruckt werden, ohne dass der gefürchtet Moirés-Effekt auftrat. So wurden für den Kunstdruck von Prof. Eckert insgesamt elf Farben gedruckt, um die Farbnuancierung richtig herauszuarbeiten.

Anwendungsmöglichkeiten
Das MSS-Verfahren konnte für den Flachdruck und Siebdruck eingesetzt werden und bot daher eine breite Palette von Umsetzungsmöglichkeiten. Sie reichte vom Faksimile- über den Plakatdruck bis zum im Siebdruck hergestellten Textildruck. Für den textilen Siebdruck waren Umsetzungen beliebiger Vorlagen bzw. Motive möglich.

MSS-KunstGrafik heute
Es gibt heute nur noch 2 Menschen weltweit neben mir, die genau wissen, wie dieses Verfahren funktioniert hat. Die Entwicklung ist natürlich auch hier nicht stehengeblieben. Vieles wurde dank der modernen Technik einfacher und kann schneller bewerkstelligt werden. Einzig geblieben ist die Qualität.

Der Kunstdruckmarkt ist klein und überschaubar, sodass es dafür nicht allzuviele Spezialisten gibt. Zum Schluss bleibt mir nur noch der Hinweis zu meiner Webseite für den Kunstdruck.