Nicht jedes PDF ist druckfahig

Der heutige Standard für das graphische Gewerbe ist das PDF (Portable Document Format). Doch nicht jedes PDF ist automatisch für den Druck geeignet. Auf dem Bildschirm mögen die unterschiedlichen PDFs nahezu gleich aussehen, im Druck können aber gravierende Unterschiede auftreten. Viele Einstellungen sind von Nöten, vieles muss bedacht werden, um der Druckerei druckreife Daten zu liefern.

Vorteile von PDF

Die Idee des Portable Document Formates ist simple und genial zugleich. In einem PDF werden sämtliche benötigten Schriften, Schriftschnitte, Bilder, Farb- und Layoutinformationen mit abgespeichert, und je nach gewünschter Ausgabequalität komprimiert.

Man erhält somit ein einziges, von der Datengrösse extrem kleines File, welches die gesamten Informationen enthält. Dieses File kann bequem per Email o.ä. zum Kunden zur Freigabe oder zur Druckerei verschickt werden. Dieses Dokument kann mit dem kostenlos erhältlichen Acrobat Reader geöffnet und ausgedruckt werden, ohne dass der Kunde eine teure Software-Lizenz dafür benötigt.

So weit, so gut.

Faktoren für druckreife PDFs

Wie vorher kurz erwähnt, kann das PDF in verschiedenen Qualitäten komprimiert werden. Je niedriger die Qualität, umso weniger ist diese für den Druck geeignet. Aber nicht nur die Kompressionsrate ist entscheidend, ob das PDF drucktauglich ist, auch die Auflösung der Bilder, der gewählte Farbraum, die eingebundenen Schriften (Postscript, True Type), etc. spielen eine entscheidende Rolle, ob das PDF für den Druck geeignet ist.

Für den herkömmlichen Offsetdruck müssen zumindest folgende Faktoren zutreffen:

  • Farben und Bilder im CMYK-Modus (Ausnahme: Sonderfarben)
  • Auflösung der Bilder im Endformat: 300 dpi
  • maximaler Farbauftrag 340%
  • Schriftformatierung über die diversen Schriftschnitte (bold, regular, kursiv, etc.)

Natürlich sind noch andere Faktoren für einen optimalen Druck auschlaggebend, wie z.B: minimale Schriftgrösse und Strichstärke, verwendetes Farbprofil, etc., aber in den meisten Fällen scheitert es an zu geringer Auflösung, verschiedenen bzw. falscher Farb-Modis oder zu hoher Flächendeckung.

Sauberes Arbeiten notwendig

Es ist daher enorm wichtig, von Anfang an sorgfältig und sauber zu arbeiten. Hat man einen CMYK-Workflow sollte man ausschliesslich in diesem arbeiten. Selbstverständlich kann man auch mit RGB-Daten arbeiten. Moderne Layoutprogramme wie XPress und Indesign können in Zusammenarbeit mit Colormanagement problemlos damit umgehen.

Kontrolle und nochmals Kontrolle

Nach dem Erstellen eines PDF (siehe PDF Grundlegendes und PDF erstellen) ist es ratsam dieses nochmals genau zu kontrollieren. Adobe Acrobat besitzt ausreichend Tools, um das PDF auf etwaige Fehler zu überprüfen. Eine Überprüfung sollte zumindest auf drei verschiedenen Wegen stattfinden.

  • visuell
  • mittels der Preflight Funktion von Adobe Acrobat
  • mittels der Ausgabevorschau und Überdruckenvorschau

Mit diesen drei Methoden kann man sich, nach positiver Kontrolle, sicher sein, dass die Daten für den Druck geeignet sind. Teure Fehlproduktionen sind so zumindest von ihrer Seite aus, so gut wie ausgeschlossen.

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