Web-2-Print vs. klassische Druckerei

In den letzten Jahren konnten Online-Druckereien bzw. sogenannte Web-2-Print Druckereien einen satten Zuwachs verbuchen. Früher oftmals als reine Digitaldruckerei mit einem geringen Produktsortiment und mieser Qualität abgetan, haben sich die Platzhirsche unter den Web-2-Print Druckereien mittlerweile zu Vorzeige-Druckdienstleister gemausert. Mastblau zeigt einige grundlegende Fakten auf.

Online Druckereien produzieren nur im Digitaldruck

Falsch.
Im Gegenteil. Grössere Online Druckereien produzieren zunehmend im Offsetdruck, selbst kleinere Auflagen, welche man noch vor ein paar Jahren ausnahmslos im Digitaldruck gedruckt hätte. Nur bei Kleinstauflagen kommt aus wirtschaftlichen Gründen der Digitaldruck zur Anwendung. Grossformatige Drucke werden natürlich im Digitaldruck produziert.

Billig bedeutet schlechtes Druckbild

Falsch.
Online Druckereien sind i.d.R. deswegen im Vergleich zu klassischen Druckereien so billig, weil diese einerseits die meisten Arbeitsschritte automatisiert und sich nur auf wenige Druckprodukte samt Variationen festgelegt haben. Dafür können kaum Sonderwünsche erfüllt werden. Ansonsten ist vom Druckbild her eine Web-2-Print Druckerei mit einer klassischen zu vergleichen.

Web-to-Print bietet nur 08/15 Produkte an

Jein.
Natürlich konzentriert sich eine online Druckerei auf deren Kerngeschäft, um einerseits günstig zu produzieren und andererseits für die breite Masse an Usern bedienbar zu sein. Es ist nämlich ein schmaler Grat zwischen Bedienkomfort und Umfang der Auswahlmöglichkeiten. Aber die Angebote werden laufend erweitert.

Web-2-Print ist noch nicht ausgereift

Jein.
Speziell für Standard Produkte wie Visitenkarten, Flyer, Folder, Broschüren, Plakate, etc. bieten vor allem die namhaften Druckereien die nötigen technischen Voraussetzungen an. Leider tummeln sich im Web auch viele Druckdienstleister, welche – mir-nichts-dir nichts – auf die Schnelle mal einen Webshop mit Printprodukten ins Web stellen. Dass derartige Plattformen nicht mit den professionellen Anbietern mithalten können, versteht sich wohl von selbst.

Auch darf man nicht ausser acht lassen, dass Drucke nur so gut werden können, wie mindestens die Vorlage ist. Verwendet man nur niedrig aufgelöste Bilder, entwirft man die zB: Anzeige in einem nicht professionellen Layout-Programm wie PowerPoint, so darf man sich nicht wundern, dass das Druckprodukt nicht dem eines professionell aufgebauten entspricht.

Die zur Verfügung gestellten Layout-Lösungen per Web-Interface, wo Kunden sich ihre Druckvorlage mittels bereitgestellten Vorlagen zusammenbasteln können, geben einen Einblick, wie es in Zukunft ablaufen kann und wird. Derzeit sind solche Lösungen eher nur für Otto-Normalverbraucher zu empfehlen, welcher sich schnell mal günstig, ohne viel Fachwissen, eine ansehliche Druckvorlage erstellt. Professionelle werden wohl noch länger auf Adobe & Co zurückgreifen müssen.

Fazit

Web-2-Print Druckereien werden auch noch in den nächsten Jahren auf ein steiles Wachstum verweisen können. Zudem ist die Entwicklung noch lange nicht am Ende angelangt. Vieles kann noch verbessert und optimiert werden. Man darf gespannt sein.

Was aber lange noch nicht heisst, dass klassische Druckereien von der Bildschirmfläche verschwinden müssen. Aufgrund der Vielfalt der Verarbeitungsmöglichkeiten, der unzähligen möglichen Optionen (man denke nur an Sonderfarben, spezielle Papiere, Veredelungsprozesse, Stanzen, etc.) wird es auch in Zukunft kaum möglich sein, alle Variationen per Knopfdruck aufgelistet zu bekommen. Das ist der Job und das Service des Kundenbetreuers der jeweiligen Druckerei.

Was aber andersrum nicht heisst, dass sich klassische Druckereien nicht an den technologischen Entwicklungen anpassen werden müssen.