Wer in einer Werbeagentur, Reprostudie, Druckerei, etc. arbeitet, weiss wie wichtig schnelles und korrektes Arbeiten ist. Der am meisten gewünschte Liefertermin ist „Gestern“ und verdeutlicht, welchen Stress der jeweilige Druckvorstufentechniker ausgesetzt ist. Die Arbeit muss schnell, fehlerfrei und in hoher Qualität erledigt werden. Damit das Zusammenspiel mit dem Graphiker – Reprotechniker – Druckerei – Kunden perfekt und reibungslos abläuft sollten einige Regeln beherzigt werden.
Übersichtliche Datenstruktur
Speicherplatz und Datenleitung stellen heutzutage kein Problem dar und machen OPI-Systeme in der Regel überflüssig. Leider wird aufgrund dieser Tatsachen selbst bei grossen Agenturen auf eine übersichtliche Datenstruktur verzichtet. Auf ein und demselben Server finden sich sowohl Layoutdaten, Grobdaten und Feindaten, auch Feindaten für den Zeitungsdruck und Magazindruck, nicht selten zusätzlich in mehreren Variationen, werden oftmals auf ein und demselben Server gehostet.
Das führt unweigerlich zu Fehlerquellen und bedeutet letzten Endes einen höheren Zeitaufwand.
Klüger wäre es, wenn man schon nach diesem Schema arbeitet, sämtliche Bilder und Logos für die jeweiligen Ansprüche auf jeweils einen Server abzulegen. Sprich einen Server für die Layoutdaten für den Layouter, Graphiker, einen Server für die freigegebenen Grobdaten für den Graphiker bzw. Reinzeichner, einen Server für die Feindaten für den Zeitungsdruck und einen Server für die Feindaten für den Magazindruck welchen dann jeweils der Lithograph für die Fertigung der Druck-PDFs verwenden kann.
Optimal für schnelles Arbeiten wäre es, wenn die Datenstrucktur und die Bilder auf den unterschielichen Servern jeweils den selben Namen, Abmessungen und Inhalt haben und nicht „Blume_001_ZTG.eps“ und „Blume_001_grob.eps„.
Arbeitsbeispiel
Bekommt nun der Lithograph das freigegebene Dokument (X-Press, Indesign) so muss dieser nur den entsprechenden Server auf seinen Desktop mounten, also z.B: den Feindatenserver für den Zeitungsdruck und dem Layoutprogramm zeigen, wo die entsprechenden Bilder liegen.
Voila, schon hat dieser sämtliche korrekte Bilddaten.
Es gibt natürlich dutzend andere Varianten bzw. Softwarelösungen, um eine übersichtliche Datenstruktur aufzubauen, doch diese werden wir erst in einem anderen Artikel behandeln.
Übersichtliche Bezeichnung
Oftmals werden Ordner, Dokumente, Bilder und Logos nur als „Bild1.eps„, „Layout.qxd“ etc. bezeichnet, sei es aus Zeitmangel oder Faulheit. Trotz Archivierungsprogramme wie Cumulus steht man hier früher oder später (eher früher) vor dem Problem, die gewünschte Date zu finden. Hier muss man sich angewöhnen immer eine einzigartige und selbsterklärende Bezeichnung zu vergeben, ansonsten verschwendet man die kostbare Zeit mit dem Scuhen der jeweiligen Dokumente.
Da führt, trotz der Archivierungsprogramme kein Weg vorbei.
Veränderte Daten neu abspeichern und publik machen
Eine grosse Dummheit, welche leider allzuoft vorkommt ist, Daten zu verändern und unter dem selben Namen abzuspeichern, wenn diese nur für diese eine Anzeige verändert wurden. Gilt die Änderung nicht generell, so muss diese Datei unbedingt unter einen eigenen Namen abgespeichert werden.
Auch müssen die freigegebenen Änderungen sofort auf alle entsprechenden Server gestellt werden, damit jeder Zugriff auf diese Daten hat. Nicht dass diese auf dem Schreibtisch des Bearbeiters liegen bleiben, und der nächste nichtsahnend noch falsche Daten verwendet.
Ebenen aufheben
Gelegentlich kommt es vor, dass der Graphiker wunderbare Effekte „erfindet“, welche für den Bildbearbeiter nur schwer nachzuvollziehen sind. Es ist daher äusserst hillfsreich, wenn das Photoshop-Dokument mit Ebenen mitgesendet wird, damit keine unnötige Zeit beim Finden des gewünschten Effekts verloren geht.
Ein Konkurrenzdenken ala „Da erleichtere ich dem Bildbearbeiter die Arbeit“ ist hier eindeutig fehl am Platz.
Sauberkeit und Ordnung
Sauberkeit ist das oberste Gebot. Oftmals bekommt der Druckvorstufentechniker eine Datenlawine mit sämtlichen Layoutdaten, Emailwechsel, etc. zugestellt, welche diesem für die Erstellung von druckreifen Dokument absolut nicht interessieren und notwendig sind. Bis der Druckvorstufentechniker herausgefunden hat, welche er für die Produktion wirklich benötigt, vergeht wieder wertvolle Zeit.
Xpress und Indesign bieten bereits seit längerem eine Funktion an, um die benötigten Daten zu sammeln. So sind keine Daten zuviel und vor allem fehlen keine wichtigen Daten für die Produktion. Der Druckvorstufentechniker kann somit schnell und effektiv arbeiten.
Ein Kommentar
Schreibe einen Kommentar →